Die
Demonstration „Welcome to Hell“, die am 6. Juli im Rahmen der Proteste
gegen G20 den bisherigen Höhepunkt bildete, wurde durch die
Polizeikräfte massiver Gewalt ausgesetzt. Das Vermummungsverbot wurde
als Anlass gewählt, um mit Wasserwefern, Tränengas und massivem
Schlagstockeinsatz die bis dahin diszipliniert und friedlich ablaufende
Demonstration aufzulösen oder zumindest zu zersprengen. Die Polizei
spricht dabei immer wieder von „etwas mehr als 1000 Vermummten“ bzw.
TeilnehmerInnen des „Schwarzen Blocks“. In der Tat bestätigen jedoch
verschiedene Journalistinnen und Journalisten unabhängig voneinander
(NDR, ND,...), dass diese Zahl viel zu hoch gegriffen ist und sie
selbst, in verschiedenen Zählungen, diese Menge nicht bestätigen
konnten.
Die
Demonstration wurde aufgehalten und die Gewaltorgie der Polizei begann
an einem taktisch präzise ausgewählten Punkt, wo ein wichtiger Teil der
DemonstrantInnen bei einer Brückenunterführung in einer Schneisenstrasse
(wo also ein Ausweichen nach den Seiten hin nicht, oder nur sehr schwer
möglich ist) stand. Selbst bürgerliche Medien berichten, dass vor den
Angriffen durch die Repressionsorgane von der Demonstration keine Gewalt
ausging. Doch im Rausch des Gefechtes war den uniformierten
Terrorbanden alles egal, selbst vor den „eigenen Leuten“ machten sie
nicht halt, weshalb auch einige „Parlamentarische Beobachter“ (großteils
Abgeordnete der Partei Die Linke) die Gewalt zu spüren bekommen haben.
Dies ist ein weiteres Glied in jener Kette, in welcher sich die Polizei
den gesamten G20 Einsatz lang schon über Gerichtsurteile stellt und sich
selbst zur Gesetzgebenden, -beschließenden und -vollziehenden Kraft
erklärt. Die herrschende Klasse hat die angebliche und viel beschworene
„Gewaltentrennung“ (die Heilige Kuh der bürgerlichen Staatslehre)
vorerst für die Zeit von G20 offenbar für obsolet erklärt.
Die
Fakten zeigen wohin das Schiff fährt: Die hier geschaffenen Tatsachen
werden sich nicht auf die Woche von G20 beschränken. Es sollen auch
nicht einfach „nur“ Proteste verhindert werden, sondern ein Dammbruch
soll her: ein Vorstoß dafür, dass das in Zukunft „Normalzustand“ wird,
dass es auch über solche Vorgehensweisen der Herrschenden keine
Aufregung mehr gibt. Die Massen sollen mit G20 an ein neues Maß innerer
Repression gewöhnt werden. Ausgetragen wird dieser Plan zuerst auf dem
Rücken jener, die sich derzeit in Hamburg mutig und entschlossen den
wichtigsten Vertretern des Imperialismus, den größten Verbrechern der
Welt, entgegenstellen. Wenn es die Herrschenden hier schaffen damit
durchzukommen, schaffen sie damit neue Tatsachen. Daher ist die
Unterstützung der Proteste, welcher Form auch immer sie sich bedienen,
jetzt notwendiger denn je! Alle fortschrittlichen Kräfte lassen sich
nicht auf die spaltenden Lügen von „guten und bösen Demonstranten“ ein,
sondern zeigen Solidarität und nehmen die Aggression des bürgerlichen
Staates gegen die gerechtfertigte Rebellion als Ausgangspunkt, um
weitere Leute zu mobilisieren. In der Tat wird jeder Knüppelschlag, jede
Reizgaspatrone und jeder leergeschossene Wassertank derer sich die
Polizei gegenüber den Massen am 6. Juli 2017 bedient hat, in Form einer
Verdoppelung und Vervielfachung von AktivistInnen zurückkommen. Wer noch
Argumente gesucht hat warum es gerechtfertigt und notwendig ist, gegen
den Imperialismus und seine Lakaien aufzustehen und zu rebellieren:
Hamburg ist das letzte Argument!
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