3. März 1919: Gründung der Kommunistischen Internationale
Nach vielen wichtigen Jahrestagen im letzten Jahr, gibt es auch dieses Jahr wichtige Jubiläen der Arbeiterbewegung. Am 3. März vor hundert Jahren wurde die Kommunistische Internationale, der weltweite Zusammenschluss der Arbeiterklasse, gegründet. Das ist nicht nur für KommunistInnen oder Revolutionäre ein wichtiges Datum, auch für AntifaschistInnen und alle Unterdrückten markiert dieses Datum einen Meilenstein des Internationalismus. Diese internationale Organisation, die von Lenin gegründet wurde, war Ausdruck der gemeinsamen Anliegen der Unterdrückten und Ausgebeuteten auf der ganzen Welt, die nun nicht mehr nur für gemeinsame Ziele gekämpft haben, sondern auch organisatorisch und politisch vereint, eine bedeutende Kraft gegen die Unterdrücker errichteten. Als Antifaschistische Aktion wollen wir dabei besonders den gemeinsamen Kampf verschiedener Völker und Nationen gegen den Faschismus hinweisen!
3. März 1919: Gründung der Kommunistischen Internationale
Karl Steinhardt, der Gründer der KPÖ,
brach am 12./13. Februar 1919 in Wien auf, um als Delegierter der KPÖ am
Gründungskongress der Kommunistischen Internationale (Komintern)
teilzunehmen. Er kam nach langer Reise erst am Abend des 3. März 1919
an, der Kongress wurde aber bereits am 2. März eröffnet. Nach seiner
Ankunft hatte Steinhardt ein Treffen mit Lenin, wo er diesem mitteilte,
dass der erste Parteitag der KPÖ (9. Februar 1919) beschlossen hat, die
sofortige Gründung der Internationale zu beantragen. Steinhardt sollte
am nächsten Tag seine Rede halten dürfen und damit, so auch sowjetische
Quellen, den Ausschlag für eine Wende im Kongress gegeben haben. Die
Kommunistischen Partei Deutschlands hatte die Frage nach der Gründung am
Vortrag bereits negativ entschieden und war dafür die Gründung zu
vertagen. Karl Steinhardt trat mit seiner Rede für die Gründung ein und
entgegnete den deutschen Genossen, dass es „nach Monaten aber vielleicht
noch nicht möglich sein“ werde „wieder zusammenzukommen“ (Karl
Steinhardt, Erinnerungen eines Wiener Arbeiters). In der Abstimmung
enthielten sich die Genossen der KPD, die Gründung der KomIntern wurde
jedoch mehrheitlich beschlossen. Neben der wichtigen Unterstützung,
welche die Komintern für die Entwicklung Kommunistischer Parteien in
verschiedenen Ländern spielte, nahm sie außerdem eine bedeutende Rolle
im antifaschistischen Kampf ein. Tausende Revolutionäre und Kommunisten
kämpften beispielsweise im Spanischen Bürgerkrieg gegen den
Franco-Faschismus unter dem Kommando der Komintern. Im folgenden
veröffentlichen wir die letzten Strophen eines Gedichtes aus dem Roten
Rebell, der Zeitung des damaligen Kommunistischen Jugendverbandes*,
welches gut die Wichtigkeit der Internationale hervorhebt:
Am Urnenfriedhof ein grauer Stein
inmitten der Februargefallenen
ringsum geschmückt mir roten Nelken
Marxisten werden nie verwelken.
Der Jugend ein neuer Kampf beschieden
ein Sechstel der Erde erkämpft den Frieden,
wir sehen ihren großen Aufbau bestehen
in faschistischen Ländern den Krieg entgegen
sie heucheln dem Volk die nationale Phrase
und mästen dabei die besitzende Klasse
so solls‘s wieder sein, wie‘s Anno 14 geworden
dass Arbeiter wieder Arbeiter morden.
Doch diesmal wird‘s ihnen nicht gelingen
wir Unterdrückte erwarten ein anderes Ringen.
Die arbeitende Klasse steht in Fusion
mit der sozialistischen Sowjetunion.
Darum geht der Kampf weiter ins Finale
mit der Kommunistischen Internationale.
*Verfasser Unbekannt, „Roter Rebell“, Organ des Kommunistischen Jugendverbandes
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